Eine Studie sagt, Fenster zu und Lüftung an schützt nicht vor Schadstoffen im Fahrgastraum. Im Fahrgastraum eines Autos ist die Schadstoffkonzentration durch Abgase deutlich höher als draußen auf der Straße. Fußgänger und Radler sind weniger belastet, belegt eine Studie
Verbreitet ist die Meinung, man sei im Fahrgastraum des Autos, bei geschlossenen Fenstern, auf der sicheren Seite. Doch gerade das Gegenteil ist der Fall. Untersuchungen belegen, dass das Innere eines Autos zu den am stärksten mit Schadstoffen belasteten Räumen gehört, weil die Abgasfahne, die das Fahrzeug vor uns produziert, auch vor geschlossenen Fenstern und Luftfiltern nicht Halt macht. Speziell geht es um die ultrafeinen Staubteilchen von Dieselruß.
Besonders belastet ist der unmittelbare Fahrbahnbereich in den städtischen Straßenschluchten. Zum Gehsteig hin, am Straßenrand, wird die Konzentration schon deutlich geringer, insbesondere im Hinblick auf Partikel.
Am höchsten ist die Schadstoffkonzentration oft im Auto selbst, insbesondere die von Feinstaub und Benzol. Konkret ergaben vergleichende Messungen, dass die Anzahl ultrafeiner Partikel im Inneren eines PKW (mit über 100.000 Teilchen und mehr pro Kubikzentimeter) deutlich höher ist als am benachbarten Gehsteig. Am wenigsten belastet waren die Fußgänger. Zufußgehen oder Radfahren ist eben nicht nur aus sportlichen Gründen gut für die Gesundheit.
Leider weist die Entwicklung in die gegenteilige Richtung: immer mehr Menschen verbringen immer mehr Zeit im Auto. Obwohl Studien belegen, dass Beeinträchtigungen der Gesundheit (vom Asthmaanfall bis zum Herzinfarkt) unmittelbar durch den Aufenthalt im Straßenverkehr ausgelöst werden können.
Die Luftqualität wird aber nicht nur durch die Motorisierung beeinträchtigt. Auch von der Innenausstattung können Schadstoffe freigesetzt werden, beispielsweise Weichmacher aus der Polsterung und der Verkleidung. Auch die Autonutzer selbst tragen das Ihre zur Belastung bei, durch billige Raumdüfte, vor allem aber durch das Rauchen. Aber das ist ja mittlerweile eigentlich verboten – allerdings nur, wenn Kinder und Jugendliche mit an Bord sind.
Hans-Peter Hutter, Peter Wallner
Info: ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt, MedUni Wien www.aegu.net
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